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Digitale Aufklärung: Was machen Schulen?

Trotz der zunehmenden Digitalisierung im Zuge der Corona-Pandemie stehen viele Schulen immer noch vor einer Herausforderung, wenn es um die Investition als auch Nutzung moderner Medien geht. Zum einen besteht immer noch ein hoher bürokratischer Aufwand bei der Beantragung finanzieller Mittel aus dem Digitalpakt, zum anderen soll erst noch ein medientechnisch-pädagogisches Konzept erstellt werden. Gerade letzteres ist für die meisten Lehrkräfte eine deutliche Hürde.

Hürden der Digitalisierung

Ohne die entsprechenden Mittel kann eine digitale Aufklärung nicht erfolgen. Ebenso wichtig sind medienpädagogische sowie technische Schulungen des Personals, welche diese Kompetenzen an die Lehrenden weitergeben sollen. Die sachkundige Bedienung verschiedener Endgeräte, wie Mobilgeräte, Tablets und Computer ist ein Muss. Dabei sind auch Themen, wie die verantwortungsbewusste Nutzung von Sozialen Medien, Netiquette, Datenschutz und Umgang mit den Idolen der Neuzeit (den Influencern) sehr wichtig, jedoch häufig außerhalb der Kompetenzen, insbesondere bei unerfahrenen Kollegen.

Da gerade bei älteren Kollegen die Medienpädagogik nicht im Studium verankert war, ist es auch schwierig geschultes Personal unter den bereits ausgelernten Lehrern zu finden. In manchen Fällen hat das Personal eine Art Abwehrhaltung - die Nutzung digitaler Lernmaterialien sei nicht hilfreich und man vertraue weiter auf die altbewährten Methoden. Oft kommt diese Haltung nicht durch tatsächlicher Ablehnung dieser Inhalte, sondern viel mehr durch der eigenen Unsicherheit in dem Gebiet. Schließlich fehlt es an der Ausbildung mit der Bedienung, ganz zu schweigen von den möglichen Tücken, die auf den ersten Blick nicht deutlich erkennbar sind. Das Endergebnis: eine strikte Ablehnung der Unterrichtsgestaltung mit digitalen Medien, selbst wenn die Mittel für solch einen Unterricht vorhanden sind. Dadurch wird teilweise die aktive Bereitschaft mancher Schulen vom Personal selbst aufgehalten.

Allerdings wäre es schwarz-weiß gedacht an dieser Stelle nur die Abwehrhaltung gegenüber digitaler Medien mancher Lehrkräfte als Hauptgrund für den stockenden Prozess der Digitalisierung an Schulen verantwortlich zu machen. Denn es ist ein komplexes Themengebiet bei dem es mehrere Gründe gibt, warum es in Deutschland nur so langsam vorangeht. Der Staat selbst hat Nachholbedarf. Zugang zu digitalen Lernmaterialien sollte nicht so komplex sein. Aktive Werbung für die Mittel ersetzt nun mal keine Weiterschulung für Lehrkräfte und hilft auch nicht bei der Überwindung der bürokratischen Anforderungen.

Hilfe durch andere Organisationen

Neben dem Staat beschäftigen sich weitreichend geschulte medienpädagogische Anstalten mit dem Thema. So beispielsweise in Sachsen der Landesfilmdienst Sachsen e.V. der bei der Thematik Social Media gerne berät und Workshops anbietet. Die SAEK, eine Initiative der Sächsischen Landesmedienanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien, fördert seit 1997 die Medienkompetenz von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, um diese über eine angemessene Mediennutzung zu beraten. Ängste sollen durch Aufklärung über Sicherheit im Netz minimiert werden, während die Vorteile einfach verdaulich beleuchtet werden. Eine gute Möglichkeit für Schulen wäre es hier mit den oben genannten Institutionen eng zusammen zu arbeiten. Lehrkräfte würden von der Aufklärung stark profitieren, wodurch ein sicherer Umgang mit den digitalen Lernmedien wie entsprechenden Plattformen, Software und Mitteln wie Smartboards etc. erworben werden kann. Auch Plattformen, wie YouTube bieten viele hilfreiche Tutorials an, mit deren Hilfe kostenlos Kompetenzen angelernt werden können - auch wenn hier bei der Auswahl jener Videos mit bedacht vorgegangen werden sollte.

Natürlich ist die Vielzahl der Anbegote, sich mehr digitale Kompetenzen zuzulegen teilweise überwältigend. Als Lehrer, der sowieso schon Schwierigkeiten hat sich im Thema Digitalisierung zurecht zu finden ist, es schwer den Überblick zu bewahren. Daher ist es wichtig, dass schon gewisse Grundkompetenzen bereits im Studium oder Weiterbildungsmöglichkeiten gut genutzt werden.

Gegenseitige Hilfe

Von einem Schulfach wie "Medienkunde", könnten sowohl Lehrkräfte als auch Schüler voneinander profitieren. Es sollte weniger die Angst im Vordergrund stehen, wie es leider oft bei der Aufklärungen über die Schattenseiten im digitalen Raum der Fall ist. Vielmehr sollte die bewusste Nutzung, Sicherheit der eigenen Daten, und vor allem die Vorteile, welche digitale Medien mit sich bringen. Natürlich sollten Risiken und Nebenwirkungen werden, keine Frage. Doch die Angst-Rhetorik hat oft einen gegenteiligen Effekt. Bei Personen, die unsicher im Umgang mit dem Internet sind, schreckt es nur mehr ab, während vertraute Nutzer oft die negativen Beispiele als eher extrem empfinden und sich nie in so einer Situation sehen würden. Gerade daher ist Mitsprache von Schülern hier wichtig, um einen legitimen Diskurs zu führen, damit beide Seiten vernünftig voneinander lernen können.

In jedem Fall ist in diesem Bereich noch von vielen Seiten einiges zu tun. Wir hoffen das gerade von Seiten des Staates in naher Zukunft noch mehr Unterstützung kommt, da selbst Corona-Pandemie dieses Thema mit den Jahren nur immer relevanter wird.

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